Burg Schoenfels

Haushaltsausschuss beschließt 2020er Denkmalschutz-Sonderprogramm - Freistaat profitiert deutlich

Das Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes geht in die 9. Runde. In seiner Sitzung am Mittwoch, 6. Mai 2020, hat der Bundestags-Haushaltsausschuss die Projektliste beschlossen. Im gesamten Freistaat Sachsen werden 19 Denkmalschutzprojekte bezuschusst. Die Fördersumme beläuft sich auf gut 3,13 Millionen Euro.

Der Zwickauer Haushaltspolitiker Carsten Körber begrüßt den Beschluss und erklärt: "Das Denkmalschutz-Sonderprogramm trägt seit vielen Jahren dazu bei, unsere wertvollen Kulturdenkmäler zu erhalten und unsere Geschichte im öffentlichen Raum sichtbar und erlebbar zu machen. Darüber hinaus hat es sich in vielen Jahren als ein relativ kleiner, aber feiner Beitrag zur Förderung unserer lokalen Handwerksbetriebe entwickelt. Hier setzen wir heute gezielt an.

Ursprünglich hatten wir für das Sonderprogramm Mittel in Höhe von 30 Millionen Euro eingeplant. Zur Bewältigung der Corona-Pandemie haben wir Ende März für das laufende Haushaltsjahr einen Nachtragshaushalt von 156 Milliarden Euro beschlossen. Aus diesem finanzieren wir eine Programmaufstockung um 20 Millionen Euro auf insgesamt 50 Millionen Euro, die den Handwerkern in diesen schweren Zeiten gezielt zugute kommen".

Das Denkmalschutz-Programm IX beläuft sich somit auf eine Gesamtsumme von 50 Millionen Euro. Insgesamt wurden bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien für das Sonderprogramm bundesweit 542 Projektanträge mit einem Gesamtvolumen von rund 142 Millionen Euro eingereicht, davon werden nun 251 Denkmalschutz-Projekte in der gesamten Republik bewilligt.

Unter den im Freistaat ausgewählten denkmalgeschützten Objekten, die den Förderkriterien entsprechen, wurden zur Förderung unter anderem ausgewählt:

  • In Chemnitz die Sanierung der Hartmannfabrikhalle (490.000 Euro) und die die Sanierung der Dach- und Stahlkonstruktion des Bahnbetriebswerkes und Lokschuppens Lerchenstraße 2 (450.000 Euro). Zudem wird die Fassade des ehemaligen Kaßberg-Gefängnisses saniert (165.000 Euro). Parallel zur baulichen Ertüchtigung wird im Kaßberg-Gefängnis im Zuge der Gedenkstättenförderung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien ein Lern- und Gedenkort errichtet.
  • In Riesa der zweite Bauabschnitt der Sanierung des Schlosses Jahnishausen (215.000 Euro)
  • In Herrnhut Rekonstruktion des Gutsspeichers Großhennersdorf (173.000 Euro).
  • Mit jeweils 165.000 Euro werden die folgenden Maßnahmen in Angriff genommen: Die Sanierung des Glockenstuhls mitsamt Geläut der Kirche im vogtländischen Oelsnitz, die Fassaden- und Dachsanierung des Pfarrhauses in Hohenstein-Ernstthal, die Turmsanierung der Radebeuler Friedenskirche, die statische Sicherung der Kirche Leubnitz-Neuostra in Dresden sowie die Sanierung der Nord- und Westfassade der Nathanaelkirche in Leipzig.
  • In der Region Zwickau kann jetzt der zweite Bauabschnitt bei der Sanierung von Burg Schönfels in Lichtentanne begonnen werden (100.000 Euro). Auf dem Friedhof von Meerane steht die Fassade der Alten Kapelle zur Sanierung an (75.000 Euro).

Für die Belange des Denkmalschutzes engagiert sich Carsten Körber seit langem: "Unsere Baudenkmäler sind nicht nur hübsch anzusehen, sie berichten uns aus unserer ureigenen Geschichte. Sie sind steinerne Zeugnisse der Vergangenheit. Um es einmal mit den Worten Helmut Kohls zu sagen: ,Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.' Da gibt es für mich nichts hinzuzufügen." Körber dankte abschließend der sächsischen Staatsregierung und der Bundesbeauftragten, Staatsministerin Prof. Monika Grütters, für ihre bewährte wie tatkräftige Unterstützung.

Foto: Burg Schönfels / Bert Harzer